Prince Henri Auditoire 02 BW

Publication du Cahier d’études n°99: Other Real Estate Property in Selected Euro Area Countries

12.08.2015

Auteur: Michael Ziegelmeyer

Neben dem selbst genutzten Wohneigentum, investieren viele Haushalte in weitere Immobilien. Diese Studie basiert auf einer vom Eurosystem durchgeführten Umfrage zum Finanz- und Konsumverhalten von Haushalten (Eurosystem Household Finance and Consumption Survey) und trägt stilisierte Fakten über Immobilieninvestitionen von Haushalten zusammen, die nicht  selbst als Wohneigentum genutzt werden. Diese Analyse konzentriert sich auf Luxemburg, die Eurozone als Ganzes sowie die nächsten Nachbarländer (Belgien, Deutschland, Frankreich und die Niederlande). Die wichtigsten Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Resultat 1: Rund 28% der in Luxemburg ansässigen Haushalte investieren in Immobilien, die nicht selbst als Wohneigentum genutzt werden (Eurozone: 23%). Einschließlich des selbst genutzten Wohneigentums steigt der Anteil auf 75% (Eurozone: 64%). Diese Anteile sind in Luxemburg höher als in den Nachbarländern.

Resultat 2: Der Anteil der Haushalte mit Immobilien, die nicht selbst als Wohneigentum genutzt werden, ist höher, wenn die Bezugsperson männlich, gut ausgebildet oder verpartnert ist. Im Alter von 55-69 besitzen die meisten Haushalte Immobilien, die nicht selbst als Wohneigentum genutzt werden. Selbstständige und Haushalte mit hohem Einkommen besitzen eher diese Vermögenskategorie, ebenso Haushalte mit selbst genutztem Wohneigentum. Diese Muster sind über verschiedene Länder ähnlich.

Resultat 3: Die meisten Immobilien von in Luxemburg ansässigen Haushalten, die nicht selbst als Wohneigentum genutzt werden, sind Häuser oder Wohnungen (LU: 67%, Eurozone: 57%), gefolgt von Mehrfamilienhäusern (LU: 12%, Eurozone: 5%) und Grundstücken (LU: 11%, Eurozone: 12 %).

Resultat 4: In Luxemburg vermieten 36% der Haushalte ihre Immobilien, die nicht selbst als Wohneigentum genutzt werden (Eurozone: 32%). 6% nutzen die Immobilien für geschäftliche Zwecke (Eurozone: 12%) und rund ein Drittel nutzt die Immobilien privat (Eurozone: 24%), zum Beispiel als Zweitwohnsitz. Die restlichen 13% der Immobilien bleiben ungenutzt bzw. stehen leer. Dieser Anteil liegt unter dem Eurozonen-Durchschnitt (14%), aber höher als in den Nachbarländern.

Resultat 5: In Luxemburg ansässige Haushalte besitzen Immobilien, die nicht selbst als  Wohneigentum genutzt werden, zu 65% in Luxemburg, aber auch in Portugal (11%), in Frankreich (7%), in Belgien (4%), in Deutschland (3%) und in anderen Ländern (10%). 

Resultat 6: Immobilien, die nicht selbst als Wohneigentum genutzt werden, repräsentieren 31% des Gesamtnettovermögens von Haushalten in Luxemburg (Eurozone: 19%). Betrachtet man nur die Haushalte, die solche Immobilien in und außerhalb Luxemburgs besitzen, ist der  Durchschnittsbruttowert etwa 850.000€ (Median 300.000€) pro Haushalt. Für den Euroraum ist der Mittelwert etwa 211.000€ (Median rund 103.000€).

Resultat 7: 13% der in Luxemburg ansässigen Haushalte erhalten Mieteinahmen aus Immobilien, die nicht selbst als Wohneigentum genutzt werden (Eurozone: 9%). Unter diesen Haushalten betragen die durchschnittlichen Mieteinnahmen etwa 2000€ pro Monat (Median 850€), was wesentlich über dem Durchschnitt der Eurozone liegt. Für diese Haushalte stellen die Mieteinnahmen 17,2% des durchschnittlichen Gesamteinkommens dar (Median 9,7%). Dies stimmt mit den Ergebnissen der Eurozone überein, da das Gesamteinkommen in Luxemburg höher ist.

Resultat 8: Multivariate Analysen bestätigen im Allgemeinen die Verbindung zwischen  Immobilien, die nicht selbst als Wohneigentum genutzt werden, und bestimmten  Haushaltsmerkmalen aus der deskriptiven Analyse (siehe Resultat 2). Signifikant positive Effekte  auf den Besitz von Immobilien, die nicht selbst als Wohneigentum genutzt werden, findet man in Luxemburg für das Haushaltseinkommen, das Vermögen, Schenkungen und Erbschaften und Beschäftige außerhalb des öffentlichen Sektors. Wird die Analyse auf geschäftliche und vermietete Immobilien beschränkt, zeigen sich positive Effekte mit selbständiger Erwerbstätigkeit, Einkommen, Vermögen oder Bildung, Geburt im Wohnsitzland, sowie Schenkungen und Erbschaften. Vorzeichen und Größe der marginalen Effekte sind in Luxemburg vergleichbar mit denen für den Euroraum.

Die in der Studie zum Ausdruck gebrachte Meinung ist die der jeweiligen Autoren und gibt nicht notwendigerweise die Meinung der luxemburgischen Zentralbank, der nationalen Zentralbanken des Eurosystems oder des Eurosystems wieder.

Der vollständige Artikel befindet sich auf der Internetseite der BCL : www.bcl.lu.